#WirBringenDenBolzplatzNachHause – Straubenhardter Vereine streuen für die Jugend
Pünktlich zum Vatertag setzte zunächst der VfB Pfinzweiler ein Zeichen für den aktuell nur eingeschränkt möglichen Jugendfußball. Um wenigstens im heimischen Garten etwas Sportplatz-Flair bieten zu können, wurden mit dem VfB-Streufahrzeug kurzerhand Spielfeld-Linien und Torräume eingezeichnet, was bei dem fußballbegeisterten Nachwuchs für strahlende Kinderaugen sorgte. Obwohl nicht alle Gärten den klassischen Sportplatzmaßen entsprachen, wurde dem Fußball überall ein standesgemäßer Raum geboten. Auch wenn die ein oder andere Schaukel verschoben, Bäume als statische Gegenspieler in das Feld integriert und um Rutschen herumgestreut werden musste.
Ursprünglich entstanden durch die Bitte eines Kindes, das für das Kicken mit Freunden:innen um das Einstreuen des elterlichen Gartens bat, wurde diese Idee schnell weiterentwickelt. Wenn dieser Wunsch im eigenen Haushalt besteht, würde es bei den Kindern in Straubenhardt und Umgebung sicherlich ähnlich sein, dachte man sich beim VfB. Eine Rundmail an die Familien in Pfinzweiler, das Streufahrzeug schnell aufgefüllt und schon wurde das Konzept in die Tat umgesetzt. Die Faszination Fußball wird somit aktuell, anstatt auf den Sportplätzen, auf der heimischen Grünfläche gelebt, ob mit den besten Freunden:innen, mit Geschwistern oder beim klassischen Vater-Sohn-Kick. Speziell in Zeiten der Pandemie, unter der gerade die Kinder und Jugendlichen leiden, erhofft sich der Pfinzer Traditionsverein, dass die Kinder weiter am Ball bleiben und trotz der langen Durststrecke den Spaß am Fußball nicht verlieren.
Der Bericht über die Aktion, gepostet in den sozialen Medien des Vereins, entwickelte in der Folge eine Dynamik, mit der wohl keiner der Verantwortlichen gerechnet hatte. Denn das deutschlandweit tätige Amateurfußball-Portal „FUSSBALL.DE“, das renommierte Sportmagazin „Kicker“ und die Redaktion der Fernsehsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ wurden auf den Beitrag aufmerksam und nahmen diesen in ihre Berichterstattung auf. Dadurch erreichte die Aktion innerhalb kürzester Zeit weit über 120.000 Personen alleine auf Facebook, wurde deutschlandweit über 200 Mal geteilt und bekam circa 2.500 Likes. Dazu kommen ungefähr 37.000 Likes bei Instagram auf den unterschiedlichen Seiten. In Kürze erscheinen zusätzlich Berichte in den regionalen Tageszeitungen und auch der Deutschen Fußball-Bund nahm Kontakt auf, um über die Aktion zu berichten. Durch diese mediale Aufmerksamkeit können hoffentlich bundesweit noch viele weitere “Bolzplätze zu Hause” umgesetzt und der Jugendfußball somit weiterhin gestärkt werden.
Auf Basis der VfB-Aktion haben auch die Verantwortlichen des JFV Straubenhardt sofort reagiert und einen internen Aufruf gestartet. Somit nahm die bereits im Vorfeld spürbare Euphorie der ersten Bolzplätze eine neue Dimension an und es entwickelte sich eine gemeinsame Jugendaktion in allen Straubenhardter Ortsteilen. Die Jugendtrainer der JFV-Stammvereine FV Langenalb, SpVgg. Coschwa, Sportfreunde Feldrennach, SV Ottenhausen und VfB Pfinzweiler rückten mit den Streufahrzeugen aus und legten sich ordentlich ins Zeug. So konnten innerhalb von 48 Stunden über 30 Spielfelder in den heimischen Gärten umgesetzt werden, sogar in Arnbach und Völkersbach waren JFV-Streuteams aktiv.
Unter Beachtung der Corona-Vorgaben blieb dabei sogar noch ein wenig Zeit, um die ersten Ballaktionen zwischen Trainern und Spielern:innen seit langem zu erleben und bei Bratwurst und Bier das Sportplatz-Flair sogar noch zu intensivieren. Die Begeisterung der Kinder, das Lachen in den Gärten und die gemeinschaftliche Umsetzung der Bolzplätze ließen dabei so manchen Ärger um die Wiederaufnahme des Jugendsports vergessen. Durch die, teils sehr kreativen, Bolzplätze im Garten sorgten die Straubenhardter Vereine auch für ein wenig Normalität und Abwechslung im Alltag. Die investierte Zeit für den Fußballnachwuchs hat allen Beteiligten enormen Spaß gemacht und dazu motiviert, den Weg auf dieser Basis weiterzugehen. Denn neben der Bewegung tragen Vereinsleben und Teamsport auch einen wichtigen Teil zur sozialen Entwicklung der Kinder bei, der leider hin und wieder vergessen wird. Deshalb heißt der JFV Straubenhardt alle Interessierten „Herzlich Willkommen“, egal ob Jugendspieler:innen, Trainer:innen, Betreuer:innen oder Fördermitglieder. Denn jede helfende Hand trägt zu einer positiven Entwicklung der Kinder bei.
Der VfB Pfinzweiler und der JFV Straubenhardt bedanken sich an dieser Stelle nochmals herzlich bei allen Helfern und den beteiligten Vereinen, die dieser Aktion und damit dem Jugendfussball zu solch einem großen Erfolg verholfen haben.